YouTube, Streaming und Bildschirmzeiten
Einführung
Mediensucht?
Kim: Hey Eddie, du weißt doch immer so viel über Smartphones. Kannst du mir weiterhelfen?
Eddie: Oh, hallo Kim! Worum geht es denn?
Kim: Es geht um mein Smartphone oder nein, eigentlich um mich. Vielleicht auch um beides. Ich bin oft sehr lange in den Sozialen Medien unterwegs. Jeden Tag poste ich Fotos oder Videos. Danach warte ich immer gespannt auf eine Reaktion.
Jedes Like lässt mein Herz vor Freude hüpfen und neue Kommentare muss ich immer sofort lesen und beantworten. Ich bin immer so gespannt darauf, wie meine Beiträge ankommen, dass ich auch beim Essen mein Smartphone nicht mal weglegen kann.
Meine Eltern nervt das. Wir hatten deswegen schon oft Stress. Auch abends finde ich kein Ende. Deswegen komme ich auch oft zu spät ins Bett und bin ständig müde.
Mit anderen Kindern habe ich gar nichts mehr zu tun. "Du interessierst dich ja eh mehr für dein Smartphone als für uns", haben sie gesagt. Ich fühle mich einfach nicht mehr wohl. Ich würde ja gerne weniger online sein, aber es gelingt mir einfach nicht. Was meinst du dazu, Eddie?
Eddie: Hast du schon mal was von "Mediensucht" gehört?
Kim: "Mediensucht"? Was soll das denn sein?
Eddie: Viele Apps und Spiele sind so gemacht, dass du sie möglichst lange nutzt. Zum Beispiel wird dir immer wieder ein neues, interessantes Video vorgeschlagen. Das führt dazu, dass du dein Smartphone einfach nicht weglegen kannst. Dazu kommen Likes und Kommentare, die sich für dein Gehirn wie eine Belohnung anfühlen.
Auch Spiele können dich fesseln. Häufig werden fiese Tricks benutzt, damit du immer wieder und auch möglichst lange spielst. Apps senden dir ständig Push-Benachrichtigungen, die dich neugierig machen sollen.
Vielleicht hast du auch schon Geld in ein Spiel investiert und möchtest es deswegen auch weiterhin nutzen. Manchmal sind es auch Gruppen, die sich immer wieder im Spiel treffen, so dass es dir schwerfällt, abzusagen.
Ärztinnen und Ärzte wissen schon länger, dass das andauernde Spielen sich auch zu einem ernsthaften Problem oder sogar einer Krankheit entwickeln kann. Das wird dann "Computerspiel-Sucht" oder "Mediensucht" genannt.
Egal ob jemand süchtig nach einem Spiel oder einer App ist, beides kann ernste Folgen haben. Wie aber kannst du erkennen, ob dein Verhalten am Bildschirm noch in Ordnung ist?
Überprüfe dich selbst anhand von 5 Testfragen:
Wie lange bist du täglich an einem Bildschirm? Sind es viele Stunden am Tag?
Denkst du auch immer wieder an deine Apps oder Spiele, wenn du nicht an deinem Gerät sein kannst?
Sind dir andere Dinge auf einmal nicht mehr so wichtig? Das können zum Beispiel deine Freundinnen und Freunde oder Hobbies sein.
Bekommst du regelmäßig Ärger von Eltern oder deinem Freundeskreis, weil sie deine Bildschirmzeit bedenklich finden?
Verhältst du dich schon seit längerer Zeit so?
Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Verhalten noch gesund ist, dann sprich mit deinen Eltern, einer Vertrauenslehrerin oder einem Vertrauenslehrer darüber.
Eddie: Hallo Kim, wie geht es dir?
Kim: Mir geht es viel besser. Ich habe viel darüber nachgedacht, was du mir erzählt hast und mit meinen Eltern gesprochen. Wir haben zusammen überlegt, wie wir meine Bildschirmzeiten wieder in den Griff bekommen. Für meine Freundinnen und Freunde habe ich jetzt wieder Zeit. Das tut mir richtig gut!
Eddie: Das freut mich! Dein Bauchgefühl war richtig. Smartphone und Konsole können Spaß machen, aber auch stressen und krank machen, wenn es zu viel wird.