Viele Klassen haben einen Klassenchat, der in der Regel über WhatsApp läuft. Wie problematisch es sein kann, wenn Lehrerinnen und Lehrer einen solchen Chat anbieten und mit welchen Gesetzen sie in Konflikt kommen können, darüber haben wir im Internet-ABC bereits berichtet:

Was aber tun, wenn die Klasse nun einen solchen Chat einrichten will? Für Lehrkräfte, die sich dem nicht grundsätzlich entgegenstellen und bei dieser Aufgabe unterstützen wollen, kann der Online-Kurs auf der Website "Digitale Helden" nützlich sein. Dafür wurden Erfahrungen darüber gesammelt, welche Probleme solchen Chats innewohnen: Jugendliche "digitale Helden" fragten bei jüngeren Schülerinnen und Schülern nach und erfuhren, worüber diese sich im Chat ärgern. Über das Lästern und über ausgrenzende Bemerkungen zum Beispiel, aber auch über Nachrichten, die mitten in der Nacht ankommen. Grundsätzlich stellte sich heraus, dass Klassenchats meist eingerichtet werden, ohne dass vorher darüber nachgedacht wird, welche Rechte und Pflichten alle Teilnehmenden und der Administrator haben.

Den auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelten Online-Kurs "WhatsApp, meine Freunde und Ich" können Klassen in einer Doppelstunde oder in erweiterter Form an einem Projekttag durchlaufen. Ziel dabei ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler über die Probleme klar werden und gemeinsam Regeln entwickeln, wie der Chat aussehen sollte. Selbstverständlich müssen dabei auch diejenigen berücksichtigt werden, die kein Smartphone haben, aber trotzdem wissen wollen, worüber gesprochen wird.

Grundsätzlich geht es um Erfahrungen mit WhatsApp, um Sicherheitseinstellungen auf dem eigenen Smartphone und um Probleme, die Chats verursachen können. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, aus ihren Erfahrungen abzuleiten, wie Ärger vermieden werden kann. Nicht verhandelbar sind Fragen wie das Verschicken von Bildern oder Überlegungen zum Mobbing. Hier werden klar die gesetzlichen Regelungen verdeutlicht und als Grenzen gesetzt.

Um den Kurs zu absolvieren, braucht man ein Smartboard und einen Rechner mit Online-Zugang. Dazu gibt es ein Arbeitsblatt zum Ausdrucken. Insgesamt bleiben die Lehrerinnen und Lehrer in der Moderatorenrolle und begleiten die Klasse beim Prozess. Alle Schritte des Kurses inklusive der Videos können vorab angeschaut werden. Zusätzliche Materialien stehen bereit, falls das Projekt auch auf einem Elternabend besprochen werden soll.