Die Nutzungsdauer, manchmal auch nur die Lebensdauer von Smartphones scheinen oft nur bis zum nächsten Modell der jeweiligen Modell-Reihe auszureichen. Umso schlimmer ist dies, wenn man bedenkt, dass die Geräte eine Vielzahl von Rohstoffen beinhalten - und die Produktionsbedingen in Fernost belasten Mensch wie Umwelt. Dennoch schrecken diese Umstände die wenigsten Käuferinnen und Käufer ab.

Dieses Thema kann durchaus schon mit Kindern erörtert werden. Fast ein Drittel der 10- bis 11-Jährigen und 55 Prozent der 12- bis 13-Jährigen besitzen ein Smartphone. Die Idee eines umweltverträglichen und "fair" hergestellten Smartphones kann ein Anlass sein, sich zum Beispiel im Rahmen einer Projektwoche mit dem Themenfeld "Mensch, Natur, Technik" auseinanderzusetzen. Mögliche Themen sind Rohstoffe, Umweltverträglichkeit und Herstellungsbedingungen in den Produktionsländern.

Es gibt bereits ein so genanntes "Fairphone". Es ist das Produkt eines Unternehmens, das aus einem gemeinnützigen Forschungsinstitut in Amsterdam hervorgegangen ist.

Das Internet-ABC bietet drei Ideen als Bausteine für den Unterricht:

Ein Schritt in die richtige Richtung

Das "Fairphone" soll ohne Bürgerkriege finanzierende Metalle, ohne menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und ohne Ressourcenverschwendung auskommen. Als ein Lehrstück möchten die Betreiber das Produkt anbieten - faire Bedingungen können möglich gemacht werden.

Noch werden nicht alle Ideen eingehalten, aber es geht darum, die Bedingungen entlang der global verflochtenen Herstellungskette aufzuzeigen. Dazu gehört aber auch eine offene Designentwicklung und Kenntnisse über die Macht des Marktes.

Technisch kann das Fairphone mit guten Marken-Smartphones mithalten, was die Größe des Bildschirms, die Auflösung der Kamera und den Speicherplatz betrifft. Es läuft wie die meisten in Deutschland verkauften Smartphones mit dem Betriebssystem Android und ist damit kompatibel mit den Apps des Playsstores. Die Kosten für das erste Modell (ausgeliefert bis ins Frühjahr 2015) beliefen sich auf gut 300 Euro, für das neue Modell Fairphone 2 werden über 500 EUR fällig. Mehr im Internet unter www.fairphone.com/de.     

Die Schüler können die Funktionsvielfalt anderer Handymodelle vergleichen und ein Ranking für Umweltverträglichkeit erstellen. Auch Produktionswege können sie auf einer Weltkarte notieren etc.

Die inneren Werte zählen    

Die Frage nach den Rohstoffen bedarf einen Blick in das Innere der Geräte. Welche Kleinteile sind verbaut? Welche Stoffe oder Metalle sind enthalten? Die Website des Informationszentrums Mobilfunk bietet Anregungen für die Auseinandersetzung im Unterricht:

Der Lebenszyklus eines Handys und der so genannte ökologische Rucksack sind didaktisch aufbereitet und können von Lehrkräften gezielt im Unterricht eingesetzt werden. Schüler können anhand des eigenen Gerätes eine Wertstoffliste erstellen.

Auf lange Nutzung setzen    

83 Millionen Alt-Handys liegen laut einer Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom ungenutzt in unseren Schubladen. Ein wahrer Schatz, denn rund 80 Prozent der verwendeten Materialien in einem Mobiltelefon können wiederverwertet werden.

Es gab bereits Ideen, einen Antrag zum Handypfand in den Bundestag einzubringen. Zehn Euro pro Mobiltelefon sollen als Anreiz zu einer höheren Sammel- und Recyclingquote führen.

Auch Viert-, Fünft- oder Sechstklässler können der Frage "Wohin mit dem alten Handy?" schon nachgehen. Eine Sammlungaktion innerhalb eine Projektwoche zum Thema Umweltschutz wäre denkbar. Lehrkräfte finden hier Anregungen: