Sechs Medienkompetenz-Projekte starten gemeinsame Online-Kampagne

Gemeinsam gegen Cybermobbing! Unter diesem Motto haben sich sechs Partnerprojekte zusammengetan, um am 19. November ein Zeichen gegen Cybermobbing zu setzen. Anlass ist der internationale "Behaupte Dich gegen Mobbing!"-Tag, der jährlich begangen wird. Mit einer Online-Kampagne sollen junge Menschen, Eltern und Pädagog*innen über Cybermobbing und mögliche Hilfestellen informiert und für das Thema sensibilisiert werden.

Cybermobbing nimmt weiter zu

Schon vor der Corona-Pandemie war Cybermobbing ein wachsendes Problem. Verschiedene aktuelle Studien zeigen: Die Pandemie hat die Situation weiter verschärft, da sich viele Aktivitäten wie Freund*innen treffen und schulische Angebote ins Internet verlagert haben. Für Kinder und Jugendliche bedeutet das oft eine starke psychische Belastung. Viele Eltern und Lehrer*innen fühlen sich hilflos und wissen nicht, wie sie Kinder hierbei unterstützen können. An diesem Punkt helfen die vereinten Projekte, die mit jeweils anderen Schwerpunkten mittelbar und unmittelbar Betroffene bei ihren Fragen und Anliegen zum Thema Cybermobbing unterstützen.

Aufklärung und Prävention

Klicksafe, handysektor, Internet-ABC, ZEBRA und JUUUPORT, bundesweite Projekte der Landesmedienanstalten, und jugend.support, ein vom Bundesfamilienministerium gefördertes Projekt, haben sich für eine Online-Kampagne gegen Cybermobbing zusammengeschlossen. Sie nehmen jeweils unterschiedliche Zielgruppen in den Blick: Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern, Lehrer*innen und Pädagog*innen. In ihrem Zusammenschluss bieten sie ein umfassendes Anti-Cybermobbing-Paket an, das Informationen, Materialien und Mitmachangebote rund um das Thema auf einer Aktionsseite bündelt. Die Inhalte werden am 19. November außerdem unter dem Hashtag #GegenCybermobbing über die Sozialen Netzwerke der teilnehmenden Projekte ausgespielt.

Auf der Aktionsseite finden sich Informationen über den Aktionstag und die beteiligten Projekte, Links zu hilfreichen Materialien wie Infovideos, Broschüren, Flyern, Postern und Online-Ratgebern, Textbausteine gegen Cybermobbing sowie einen Rap-Song. "Mit diesem vielseitigen Angebot wollen wir keine Fragen zum Thema Cybermobbing mehr offenlassen", so Lea Römer von JUUUPORT. "Wir machen klar: Es gibt viele Möglichkeiten, Cybermobbing zu begegnen. Und es gibt Beratung und Hilfe für Betroffene und Angehörige."

Forderung nach aktivem Jugendmedienschutz  

Die vereinten Projekte engagieren sich schon lange für mehr Respekt im Netz. Durch präventive Maßnahmen in der Medienerziehung und Medienbildung kann Cybermobbing vorgebeugt werden. Insbesondere Schulen können aktive Aufklärungsarbeit in der unmittelbaren Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen leisten. "Bereits Grundschulkinder kommen mit Cybermobbing in Berührung: Spätestens mit dem ersten eigenen Smartphone oder Tablet besteht hier ein ernstzunehmendes Risiko. Kinder sollten daher bereits früh altersgerecht über Cybermobbing aufgeklärt werden und die Regeln für verantwortungsvolle Netzkommunikation lernen. Denn Kinder sind nicht nur Opfer; sie beteiligen sich auch aktiv an Cybermobbing. Hier gilt es beide Seiten zu beleuchten und Kinder für ein faires Miteinander zu sensibilisieren. Beim Internet-ABC können Kinder sich daher aktiv mit unterschiedlichen Netzfunktionen und Beteiligungsformaten vertraut machen und so die Grundregeln der Kommunikation in einer sicheren Umgebung üben", so die Projektleitung des Internet-ABC, Anja Magno.

Der Aktionstag soll ab jetzt jedes Jahr im November begangen werden, um vor allem junge Menschen gegen Cybermobbing stark zu machen

Aktionstag gegen Cybermobbing 2021: Beteiligte Medienkompetenz-Projekte

  • Internet-ABC

    Das Internet-ABC bietet Kindern im Alter von fünf bis 12 Jahren eine sichere und werbefreie Plattform für die ersten Schritte ins Netz. Neben 15 interaktiven Lernmodulen zu Themen wie Cybermobbing, Werbung und Datenschutz können Kinder mit dem „Surfschein“ den Führerschein fürs Internet machen. Innerhalb eines geschützten Raumes haben sie die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Netzfunktionen und Beteiligungsformen vertraut zu machen oder der Redaktion ihre ganz persönliche Frage zu Internet & Computer zu stellen. Eltern erhalten Hilfestellung bei Problemen und Fragen zum Medienalltag innerhalb der Familie und Lehrkräfte ein umfangreiches Unterrichtsangebot für die Klassen 1-6. Das Projekt wird vom Verein Internet-ABC e. V. getragen, dem alle deutschen Landesmedienanstalten angehören.

    Pressekontakt: Anja Magno, Anja.Magno(at)medienanstalt-nrw.de, 0211 77007-172

  • JUUUPORT

    JUUUPORT.de ist eine bundesweite Online-Beratungs- und Aufklärungsplattform für Jugendliche, die Probleme im Netz haben. Ehrenamtlich engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland, die JUUUPORT-Scouts, beraten Gleichaltrige bei Online-Problemen wie Cybermobbing, Stress in sozialen Medien, Online-Abzocke und Datenklau und klären zu diesen Themen Schüler*innen in Online-Seminaren auf. Das Projekt wurde von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) initiiert. Getragen wird es vom JUUUPORT e.V., dem neben der NLM fünf weitere Landesmedienanstalten angehören.

    Pressekontakt: Lea Römer,  lea.roemer(at)juuuport.de, 0176 57976188

  • jugend.support

    Die Rat- und Hilfeplattform jugend.support unterstützt junge Menschen bei Stress im Netz. Hier finden Kinder ab 10 Jahren und Jugendliche Tipps zur Selbsthilfe sowie anerkannte Beratungs- und Meldestellen aus ganz Deutschland. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der Initiative "Gutes Aufwachsen mit Medien" gefördert und von JUUUPORT e.V. koordiniert und weiterentwickelt.

    Pressekontakt: Saskia Eilers, saskia.eilers(at)juuuport.de, 0152 52197261

  • Handysektor

    Der Handysektor ist eine unabhängige Anlaufstelle für den digitalen Alltag – mit vielen Tipps, Informationen und auch kreativen Ideen rund um Smartphones, Tablets und Apps. Wir unterstützen Jugendliche bei Fragen oder Problemen mit digitalen Medien. Handysektor ist ein Projekt der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK).

    Pressekontakt: Benjamin Thull, b.thull(at)lfk.de, 0711 66991-53

  • klicksafe

    Die EU-Initiative klicksafe hat zum Ziel, die Online-Kompetenz der Menschen zu fördern und sie mit vielfältigen Angeboten beim kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet zu unterstützen. Wir richten uns dabei insbesondere an Personen, die Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, ihre Internetkompetenzen auszubauen – von Eltern über Lehrkräfte bis hin zu Multiplikator*innen – aber auch an alle, die sich selbst fit machen wollen. Auf www.klicksafe.de erhalten Nutzer*innen einen Überblick über aktuelle Online-Themen sowie konkrete Tipps für den digitalen Alltag. klicksafe wird von den Medienanstalten in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen umgesetzt und ist Koordinator des Safer Internet Center DE.

    Pressekontakt Medienanstalt RLP: Deborah Woldemichael, woldemichael(at)medienanstalt-rlp.de, 0621 5202-271

    Pressekontakt Landesanstalt für Medien NRW: Dilek Atalay, dilek.atalay(at)medienanstalt-nrw.de, 0211 77007-190

  • ZEBRA

    ZEBRA ist ein Angebot der Landesanstalt für Medien NRW und berät Nutzende zu allen Fragen, die sich im digitalen Alltag ergeben. Das ZEBRA-Team besteht aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medienpädagogik, Medienkompetenz, Kommunikationswissenschaften, Medienrecht und Medienforschung. Die Beratung ist kostenlos und erfolgt unabhängig und zuverlässig. Unter www.fragzebra.de können Nutzende zu jeder Tageszeit ihre Fragen stellen und erhalten innerhalb von 24 Stunden konkrete Hilfestellung. ZEBRA ist neben der Online-Plattform auch über einen Live-Chat und Messenger-Dienste erreichbar. 

    Pressekontakt: Valentina Wehr, valentina.wehr(at)medienanstalt-nrw.de, 0211 77007-555