Warum Zocken so viel Spaß macht...
Wenn man beim Zocken am Computer oder am Tablet gestört wird oder die Eltern sagen, dass jetzt die Zeit rum ist – dann werden einige von uns ganz schön sauer. Ist dir das auch schon mal passiert?
Eigentlich ist das gar nicht so verwunderlich. Man wird bei etwas Schönem gestört. Aber es gibt noch einen weiteren Grund: Viele Computerspiele oder Apps sind so gebaut, dass man immer mehr Zeit mit ihnen verbringen will. Das funktioniert über Belohnung: Du bekommst einen Goldtaler, eine neue Fähigkeit, deine Spielfigur gehört zu den erfolgreichen Helden oder erholt sich besonders schnell. Das löst in deinem Gehirn Glücksmomente aus – und das Gehirn möchte immer mehr davon. Je mehr Belohnungsarten es gibt, desto schneller zieht ein Spiel uns in seinen Bann.
Solche Belohnungen sind erst einmal nichts Schlechtes. Blöd wird es dann, wenn sie so eingesetzt werden, dass sie für dich schädlich werden. Und es besteht der Verdacht, dass einige Spielehersteller diese Belohnungen dann einsetzen, wenn du den Spaß am Spiel verlieren könntest. Du bekommst die Belohnung also nicht dann, wenn du sie dir erarbeitet hast. Du bekommst sie, wenn das Spielsystem merkt, dass du eine Belohnung brauchst.
Manchmal ist auch gar nicht zu erkennen, welcher Trick hilft, um das nächste Ziel oder das nächste Level zu erreichen. So ist es einfach Zufall, dass du Erfolg hast. Das macht es seltsamerweise für dein Gehirn noch interessanter, den Glücksmoment zu ergattern. Der Spielverlauf sorgt so dafür, dass du jetzt gerade nicht aufhören willst. Erst recht nicht, wenn eine Spielpause bedeutet, dass die Programmierung des Spieles dich still und heimlich einfach wieder weniger gewinnen lässt.
Pass also auf, dass dich ein Spiel nicht zu sehr fesselt.