ABC-Geschichte: Auf nach Australien

Eigentlich war Känguru Jumpy ganz zufrieden mit seinem Leben: Sein Zuhause war der kleine Wald ganz in der Nähe. Dort hatte Jumpy sich eine kleine geschützte Bude gebaut. Mit einem Boxsack erzeugte er sich sogar ein wenig Strom. Indem sich der Sack beim Boxen hin- und herbewegte, konnte er sich mehrere kleine Akkus aufladen. Akkus für sein Tablet HX 104 und für seinen Sessel mit Massagefunktion.

Und Jumpy hatte Freunde, richtig gute Freunde, sogar: Eddie, Flizzy und Percy. Eigentlich waren sie alle sehr verschieden. Der eine war ein Pinguin, die andere ein Eichhörnchen und Percy schließlich ein Ameisenbär. Naja, da gab auch mal Streit, aber keine Stunde später, war meist alles wieder wie zuvor. 

Und doch war Jumpy manchmal ein wenig traurig. Irgendetwas fehlte ihm. Manchmal schaute er sich das Fotobuch seiner Eltern an. Darin waren auch Bilder von Australien zu sehen. Tolle Landschaften gab es da und viele, viele Kängurus. 

Jumpys Eltern waren nach Europa gekommen, als Jumpy winzig klein im Beutel seiner Mutter war. Den Grund für den Umzug hatte er nie erfahren. Seine Eltern haben bis heute nichts dazu gesagt. Jumpy suchte im Internet nach weiteren Informationen über den Kontinent Australien. 

Und witzigerweise gab es bei der Suchmaschine, die dafür nutzte, am nächsten Tag immer weitere Vorschläge, wo er etwas über den entfernten Kontinent selbst erfahren konnte. Selbst auf einer Seite über eine Box-Veranstaltung tauchte Werbung für Flugreisen auf: 

“Für 500€ in das Land der Kängurus und Koalas!” oder 

“Erholung pur und viele Abenteuer - Australien” oder 

“Australien einfach buchen und genießen!”.

Jumpy las sich alles durch und wusste plötzlich was ihm fehlte: Australien. Und plötzlich stand es da. 

“Gewinnen Sie eine Reise für 4 Tiere nach Australien. Einfach das Formular ausfüllen und richtig gewinnen, gewinnen, gewinnen!” 

“Wow. ”

Begeistert gab er sofort seine Daten in das Formular ein: 

• Name,
• Wohnort,
• E-Mail-Adresse,
• Telefonnummer,
• Alter,
• Hobbys,
• bevorzugte Speisen,
• Haarfarbe und
• Fußgröße. 

Da stand noch, dass man die AGBs und Teilnahmebedingungen lesen solle. “Hmm…”, aber Jumpy hatte es eilig. "Wer liest schon die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (kurz: AGBs)?", dachte er noch und setzte einen Haken bei “gelesen und verstanden".

Danach rief er seine Freundinnen und Freunde an und erzählte ihnen von dem Gewinnspiel im Internet. “Ich glaube, wir werden bald ein tolles Abenteuer erleben!” Percy und Flizzy freuten sich sehr. Percy überlegte, welche Arten von Ameisen es wohl in Australien gäbe, flitzen. Flizzy fing sogar direkt schon an ihren kleinen Koffer zu packen. “Australien, ist es ist eigentlich warm oder kalt?”

Einzig Eddie war nicht zu begeistern. “Typisch Eddie!”, dachte sich Jumpy, aber er wusste schon, warum er so zurückhaltend war. Eddie war immer misstrauisch, wenn einem etwas im Fernsehen oder im Internet versprochen wurde. 

Aber dieses Mal lag er bestimmt falsch. Nach 10 Tagen, fand Jumpy die Gewinnmitteilung im Briefkasten vor seiner Bude - und schon im nächsten Monat sollte es losgehen. Er hüpfte den großen Sprüngen zu Eddie. “Na, was hab' ich dir gesagt? Das Gewinnspiel war ernst gemeint und ich, ich habe gewonnen. Juhuu!”

Eddie war unsicher, noch immer nicht so ganz überzeugt. “Okay, okay.”, sagte er. “Aber lass uns trotzdem vorsichtig sein.”

Nach einem Monat standen sie alle mit ihren Koffern am Flughafen. Laut dem Gewinnerschreiben sollten sie sich an Schalter A167 melden. Jumpy legte den Bearbeiter dort das Schreiben vor. 

Der sagte: “Okay, das macht dann 2700 €.” “Nein”, meinte Jumpy, “das muss ein Fehler sein. Ich habe doch diese Reise nach Australien gewonnen.” 

Da liefen ihm 2 Tränen die Wange. Der Bearbeiter erklärte ihm, dass er doch nur die Hotelkosten gewonnen habe. Alles andere müssten eher uns seine 3 Freunde noch bezahlen. 

“Habt ihr denn nicht die Teilnahmebedingungen und die AGBs gelesen?” Eddie die blickte Jumpy an. "Hast du nicht, oder?" 

Die ganze Rückfahrt schwiegen Jumpy und seine Freunde. Jumpy legt seinen Kopf auf Percys Schulter und schaute enttäuscht auf den Boden. Nach ein paar Tagen lag plötzlich eine Einladung in Jumpys Postkasten, eine Einladung von Eddie. Es stand nur “Überraschung” darauf und “Morgen 15:00 Uhr bei Eddie”. “Na, ich kann ja mal vorbeischauen.”, murmelte Jumpy, noch immer enttäuscht von der ganzen Australien-Geschichte. 

Als Jumpy am nächsten Tag bei Eddie ankam, traute er seinen Augen nicht: Eddie hatte eine große Australien-Karte gezeichnet, Landschafts-Fotos aufgehangen, eine kleine Getränkebar aufgebaut und 2 Bekannte aus dem Zoo eingeladen, einen Koala und ein Känguru. 

“Du ewiger Besserwisser!”, rief Jumpy und nahm Eddie freudestrahlend in den Arm.

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