Erklärvideo: Biancas Cybermobbing-Geschichte
Erklärvideo: Bianca erzählt ihre Cybermobbing-Geschichte
klicksafe, Handysektor, ZEBRA, JUUUPORT und das Internet-ABC sind bundesweite Projekte der Landesmedienanstalten. Wir sind alle auf unsere ganz eigene Art und Weise Expertinnen und Experten beim Thema Cybermobbing. Zum Aktionstag gegen Cybermobbing haben wir JUUUPORT-Scout Bianca gefragt, wie sie Cybermobbing erfahren hat.
Biancas Cybermobbing-Geschichte zum Nachlesen
"Ich bin Bianca, bin 17 Jahre alt. Nächste Woche dann 18. Ich wurde damals als Kind von der Grundschule an bis – eigentlich hört es ja gar nicht auf – richtig gemobbt, bis zu achten Klasse.
Ich habe in der fünften Klasse mein Handy bekommen. Und da gab es dann natürlich schon WhatsApp Gruppen. Ich hatte Angst, etwas in die WhatsApp Gruppe zu schreiben, weil ich wusste, dass die blöden Kommentare kommen oder man dafür irgendwie niedergemacht wird.
Und selbst, wenn ich mal was geschrieben habe, dann ist auch genau dieser Fall eingetroffen.
Und die Gründe für Mobbing, sind keine richtigen Gründe.
Aber ich würde sagen, das war halt einfach damals: Ich war so ein Kind, das hat sich halt sehr an Regeln gehalten. Und mich hat es auch immer gestört, wenn sich welche daran nicht gehalten haben. Und für mich war ein ordentlicher Umgang auch schon immer wichtig. Schon als kleines Kind. Und wenn sowas halt nicht da war, bin ich halt auf alles eingegangen: Auf jede Kleinigkeit, auf jede Beleidigung.
Bin dann auch mal zu Lehrerin gegangen. Und was machen die Lehrer? Natürlich vor der ganzen Klasse sagen: 'DIE hat gesagt...'. Und dann ist man natürlich gleich die Böse.
Ich würde sagen, aufgehört hat das ganze nicht. Ich meine, Kinder finden Spaß daran, Leute zu ärgern. Und sie finden Spaß daran, wenn du darauf reagierst. Das war mein Fehler: Ich bin immer wieder drauf eingegangen, wenn sie mich beleidigt haben, wenn sie irgendwas gegen mich gesagt haben. Und deswegen hat es ihnen wahrscheinlich auch so Spaß gemacht, mich zu mobben.
Ab der achten Klasse habe ich gesagt: 'Jo, sagt doch was ihr wollt. Ein Ohr rein, anderes Ohr raus.' Wenn ich jetzt nochmal ganz an den Anfang zurückgehen könnte, würde ich ganz ehrlich sagen: 'Jo! Wenn ihr gegen die Regeln verstoßen wollt, macht es! Wenn ihr blöde Kommentare abgeben müsst, macht es! Ist mir egal. Ich reagiere darauf nicht. Und fertig.' Ich würde einfach viel, viel mehr 'den Buckel runterrutschen lassen', wie man so schön sagt.
Einfach ignorieren. Es hilft wirklich am allerbesten.
Und es geht einem selber am besten damit, weil wenn man so etwas schafft, dann schafft man es auch, die Leute da rauszufiltern, die bei dem Mobbing nicht wirklich aktiv mit dabei sind. So habe ich es zum Beispiel geschafft. In dem letzten Jahr hatte ich ein paar Leute in meiner Klasse, mit denen ich auch immer in der Pause rumstand und ich mich unterhalten konnte. Glaube, wir waren so vier Leute oder sowas zusammen. Und das war dann auch echt angenehm. Weil, wenn dann jemand herkommt und einen blöden Spruch ablässt, hast du deine Freunde da, bist gleich noch ein bisschen selbstbewusster und kannst sagen: 'Cool. Was, was bringt dir das jetzt, mir das zu sagen? Fertig!'
Hilfe holen, sollte man grundsätzlich als allererstes mal bei Freunden oder Familie.
Wenn man den Freunden nicht vertraut: Der Familie kann man immer vertrauen. Und selbst, wenn dann so ein Satz kommt, wie: 'So schlimm ist es doch nicht.' Dann soll man denen einfach erklären: 'Für mich ist es schlimm. Vielleicht ist es für euch – hört es sich nicht schlimm an, aber für mich ist es schlimm, das jeden Tag mitzuerleben in der Schule.'
Wenn du dann auch noch sagst, dass du zum Beispiel Angst hast in die Schule zu gehen oder, oder du schon Angst hattest, dich irgendwem anzuvertrauen, dann sollten die Eltern auf jeden Fall zuhören. Ich würde keinen Elternteil kennen, der dann sagt: 'Ja!' Wenn du denen klar machst, wie schlecht es dir damit geht, dann hast du auf jeden Fall deine Eltern auf deiner Seite. Und dann hören sie dir auch 100 Prozent zu."
Wie findest du Biancas Ratschläge gegen Cybermobbing?
Dein Internet-ABC
Hallo charlotte marie , danke für deinen Beitrag. Wir haben deinen Namen und deine Klasse gekürzt, denn persönliche Informationen sollten vor Fremden im Internet privat (geheim) bleiben.🤫 Mehr dazu erfährst du im Themenmonat Datenschutz.
Dein Internet-ABC
Hallo blobb, danke für deine Nachricht. Manche Kinder haben Spaß daran, andere Kinder zu ärgern, zu beleidigen und schlecht zu machen. Das nennt man Mobbing. Wenn du so etwas beobachtest, solltest du niemals mitmachen, sondern immer einem Erwachsenen Bescheid sagen. Mobbing ist falsch, unfair und nicht in Ordnung.
Das ist dann kein „Petzen“, sondern du hilft dabei, gegen eine Ungerechtigkeit vorzugehen. Mehr dazu findest du hier: Themenmonat Cybermobbing
Dein Internet-ABC
Hallo blobb, wir haben deinen Beitrag gekürzt, um jüngere Kinder vor Gewaltschilderungen zu schützen. Mobbing ist gemein und man kann etwas dagegen tun. Danke, dass du die Geschichte geteilt hast!
Dein Internet-ABC
Hallo lulu, wir merken, dass es dir gerade nicht gut geht. Achte auf dich! Hast du schon mit einer Vertrauensperson über dein Problem gesprochen? Falls das schwierig ist, kannst du Hilfe bei der Nummer gegen Kummer finden (da muss man nicht telefonieren, man kann auch chatten oder eine Mail schreiben 😊:
- Online-Adresse: https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendberatung/kinder-und-jugendtelefon/
- Telefon: 116 111 (Das Jugendtelefon ist von montags bis samstags von 14-20 Uhr erreichbar. Wenn du samstags anrufst, wirst du von Jugendlichen zwischen 16 und 27 Jahren beraten.)
- Chat: Montags bis donnerstags von 14 bis 18 Uhr kannst du chatten. Dafür musst du dich vorher anmelden auf https://www.nummergegenkummer.de/onlineberatung/#/
- E-Mail: E-Mails schreiben kannst du immer. Wie beim Chatten, musst du dich vorher anmelden (siehe Link oben).
Falls du Fragen hast oder Hilfe brauchst, sind wir für dich da. Schreibe uns gerne über den "Frag uns"-Kasten!📫
Wir wünschen dir alles Gute!
Dein Internet-ABC
Hallo Amy, die Situation, die du geschildert hast, ist sicher sehr belastend für dich. Das Verhalten von Mobbern ist falsch, unfair und nicht in Ordnung. Versuche frühzeitig dagegen zu steuern, indem du deine Eltern oder Vertrauenspersonen darüber informierst. Viele, die schon einmal gemobbt wurden, leiden sehr darunter. Deshalb ist es auch kein "petzen", wenn du deine Situation einem Erwachsenen, dem du vertraust, schilderst, damit es dir besser geht. Wir möchten dir daher auch gerne die "Nummer gegen Kummer" empfehlen. Dort kannst du dich direkt mit geschulten Menschen austauschen und dir Tipps holen, wie du in so einem Fall am besten reagieren kannst. Und auch, wie du dich gegen fiese Sprüche zur Wehr setzen kannst. Achte auf dich!
Falls du Fragen hast oder Hilfe brauchst, sind wir für dich da. Schreibe uns gerne über den "Frag uns"-Kasten!📫
Wir wünschen dir alles Gute!