Das Alter: Ist YouTube für Kinder geeignet?

Generell sollten Eltern sich darüber im Klaren sein, welches Alter offiziell für dieses Videoportal gilt: also sowohl für das Anschauen von Videos als auch für die Mitmach-Funktionen (das Hochladen von Videos, das Kommentieren und Bewerten). Denn für diese Funktionen muss sich ein Nutzer registrieren oder über ein bestehendes Google-Nutzerkonto anmelden.

Die Altersangaben sind leider nicht einfach zu verstehen. Im Einzelnen gilt:

  • Unter 18 Jahren: Streng genommen benötigen alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren für jegliche Nutzung von YouTube (also auch nur das Ansehen von Videos) die Zustimmung der Eltern.
  • Unter 16 Jahren: Ein Google-Konto können Kinder unter 16 Jahren nicht selbst anlegen. Folglich können sie sich nicht bei YouTube registrieren. Ausnahme: Die Eltern haben ein Google-Konto, schalten ein Unterkonto für die Tochter oder den Sohn frei. Damit eröffnen sie dem Nachwuchs Zugriffsmöglichkeiten, die die Eltern aber verwalten/beschränken/beaufsichtigen können.
  • Ab 16 Jahren: Die YouTube-Registrierung kann mit dem eigenen Google-Konto vorgenommen werden. (Allerdings ist für die Registrierung bei YouTube noch die Zustimmung der Eltern erforderlich, siehe den ersten Punkt oben.)
  • Ab 18 Jahren: Alle Dienste können eigenverantwortlich und ohne Zustimmung der Eltern in Anspruch genommen bzw. genutzt werden.

Kurz gesagt bedeutet dies für jüngere Kinder:

Sie dürfen Videos sehen, hochladen, bewerten und kommentieren, wenn

  • sie die Zustimmung der Eltern haben und (!)
  • die Eltern oder Erziehungsberechtigten ein Unterkonto bei Google erstellt haben und so die Aktivitäten des Kindes beaufsichtigen können.

Grundsätzlich sollte der Nachwuchs im Internet nichts veröffentlichen, ohne dies mit Ihnen abgestimmt zu haben. Jüngere können noch nicht abschätzen, welche Konsequenzen sich ergeben können, wenn zum Beispiel ein naives, peinliches oder persönliches Video ins Netz gerät. Folgen dem Film spöttische Kommentare und gemeine Beleidigungen, sind sie oft hart getroffen. 

Möchten Sie Ihrem (älteren) Kind das aktive Mitmachen erlauben? Dann sollten und müssen Sie den Kanal begleiten. Jedes Hochladen sollte von Ihnen "genehmigt" werden. Erklären Sie, dass Sie immer mal wieder in den Kanal schauen, um zu sehen, was genau es dort macht. Überlegen Sie gemeinsam, was bezüglich des Urheberrechts und der Privatsphäre anderer zu beachten ist.

Erlauben Sie Ihrem Kind, YouTube zu nutzen?

Welche Gefahren drohen bei YouTube?

Es gibt eine Reihe von Gefahren für die Tochter oder den Sohn:

  • Ungeeignete Inhalte in den Videos,
    zum Beispiel Gewalt, sexuell Anzügliches, politische Hetze und Lügen, rassistische Inhalte oder andere gefährliche Darstellungen, die Kinder ängstigen und verstören können.

  • Hasserfüllte Kommentare, 
    die unter den Videos oder in den Kanälen einzelner Nutzerinnen und Nutzer stehen. 
  • Werbung,
    die als solche nicht oder für Kinder kaum zu erkennen ist. Das kann relativ harmlose Werbung sein oder auch solche mit nicht-kindgerechten Inhalten.

Die YouTube-Maßnahmen zum Jugendschutz sind unzureichend. Im Prinzip kann jeder ungefiltert Dateien hochladen. Es gibt zwar Kontrollen und automatisierte Verfahren, die besonders gewalthaltige oder extremistische Videos nach einer Zeit wieder aus dem Verkehr ziehen können. Aber die Filme stehen erst einmal online. Und nicht alle werden erkannt. Andere werden als harmlos für Erwachsene eingestuft – für Heranwachsende sind sie dies aber noch lange nicht.

Kinder geben manchmal aus Neugier Begriffe in die YouTube-Suche ein, die zu solchen Videos führen. Es kann aber auch sein, dass direkt unter oder neben einem harmlosen Beitrag weniger kindgerechte Videos empfohlen werden.

Gibt es Sicherheitseinstellungen für Jüngere?

Ja, es gibt den so genannten "eingeschränkten Modus". Diese Funktion verhindert zumindest teilweise das Abspielen nicht-kindgerechter Beiträge. Leider kennzeichnen viele Nutzerinnen und Nutzer beim Hochladen ihre Beiträge nicht mit einer Altersbeschränkung. Diese bleiben dann auch im eingeschränkten Modus frei zugänglich. Als Filter trägt der Modus daher lediglich ein Stück zur Sicherheit bei!

Video: Kindersicherung für YouTube

Was Sie Ihrem Kind vermitteln sollten, wenn es auf YouTube Videos anschaut

Wichtig: Allein durch technische Einstellungen ist Ihr Kind nicht komplett sicher. Es könnte trotzdem unangemessene Dinge sehen oder, je nachdem, wo es ist, mit Leuten sprechen, die es nicht kennt. Deshalb ist es wichtig, immer mit Ihrem Kind darüber zu reden, wie es Geräte benutzt und sich als Ansprechperson anzubieten, wenn es Probleme gibt.

Absprachen und Regeln

  • Erklären Sie genauer, was diese Seite oder App eigentlich ist und dass sich auf der Plattform auch Problematisches findet.
  • Vereinbaren Sie insbesondere mit Jüngeren, dass YouTube nur gemeinsam mit Ihnen genutzt werden darf.
  • Erläutern Sie, dass die Anmeldung für ein Konto (noch) nicht infrage kommt.
  • Verabreden Sie, dass Ihr Kind mit Ihnen über negative Erfahrungen spricht: zum Beispiel über Videos, die Angst oder ein komisches Gefühl verursachen.

4.2. YouTube, Streaming und Bildschirmzeiten

Spielen Sie gemeinsam das Internet-ABC-Lernmodul für Kinder, um Grundlagen zum Thema zu erarbeiten und sich mit Ihrem Nachwuchs darüber auszutauschen

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Mediennutzungsvertrag

Um Konflikten aus dem Weg zu gehen und sich verbindlich zu einigen, erstellen Eltern und Kinder mit Hilfe dieses Online-Tools einen Vertrag. Gemeinsam legen Sie darin fest, welche Medien und Inhalte wie und wie lange genutzt werden dürfen.

Ist YouTube Kids sicher?

YouTube Kids schränkt die Auswahl der Beiträge ein, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Ist Ihr Kind älter, etwa 11 oder 12 Jahre, wird es sich allerdings mit dieser Kinderversion nicht mehr zufriedengeben. YouTube Kids mag auf den ersten Blick wie eine kinderfreundliche Plattform erscheinen, birgt jedoch eine Reihe von kritischen Aspekten:

Werbung

Ein weiteres Anliegen besteht darin, dass YouTube Kids Werbung enthält, die zwar als kinderfreundlich gekennzeichnet ist, jedoch nicht immer den pädagogischen Standards entspricht. Die Verschmelzung von Unterhaltung und Werbung kann zu einer Beeinflussung der Kinder führen.

Fragwürdige Inhalte

Die algorithmische Vorauswahl von Inhalten ist darauf ausgerichtet, kindgerechte Videos zu präsentieren. Allerdings bleibt die Kontrolle fragwürdig. Eltern müssen sich darauf verlassen, dass der Algorithmus angemessene Inhalte auswählt, was zu potenziellen Risiken für die Kindersicherheit führen kann. Trotz Bemühungen, unangemessene Videos zu filtern, gab es Fälle von nicht altersgerechten oder verstörenden Inhalten auf YouTube Kids. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Effektivität der Sicherheitsmaßnahmen und der Qualitätssicherung auf.

Seien Sie sich bewusst, dass trotz aller Bemühungen zur Kindersicherheit potenzielle Risiken und unangemessene Inhalte auf der Plattform existieren können. Es ist wichtig, die Online-Aktivitäten der Kinder sorgfältig zu überwachen und alternative, sicherere Plattformen in Betracht zu ziehen.

YouTube Kids – eine sichere Video-App für Kinder?

"YouTube Kids" wendet sich an Kinder im Vor- und Grundschulalter. Sie soll für mehr Sicherheit bei den angebotenen Inhalten sorgen. Das Internet-ABC hat sich das Angebot näher angeschaut.

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Kindgerechte Alternativen zu YouTube

Entdecken Sie kinderfreundliche Alternativen zu YouTube, die eine sichere und unterhaltsame Online-Umgebung für Ihre Kleinen bieten! Diese Plattformen sind darauf ausgerichtet, die Neugier und Kreativität Ihrer Kinder zu fördern, ohne Bedenken bezüglich unangemessener Inhalte. Sie bieten pädagogische Inhalte sowie altersgerechte Sendungen.

Linktipps: Videos, Film, Fernsehen

Hier finden Sie eine Übersicht über die besten Kinderprogramme. Dazu gehören lehrreiche Erklärvideos des Internet-ABC, unterhaltsame Kinderfilme sowie Fernsehsender und Nachrichtensendungen für Kinder online. Außerdem erfahren Sie, wo Kinder in einem geschützten Raum eigene Videos erstellen können.

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Darf man Musikvideos von YouTube in MP3-Dateien umwandeln?

Manche Kinder und Jugendliche möchten sich aus dem Internet Musik (meist im Dateiformat MP3) herunterladen – meist, weil sie kein Geld für einen Streamingdienst wie Spotify oder Amazon Music ausgeben möchten oder können. Eine beliebte Möglichkeit dafür ist das Umwandeln von YouTube-Videos in MP3-Dateien. Das ging bislang recht einfach über verschiedene Internetseiten. 

Aber ist das eigentlich erlaubt? Die Meinungen der Juristen gehen bei dieser Frage auseinander (siehe die zwei nachfolgenden Linktipps). Fakt ist: Seit Juli 2019 ist Internetseiten, die das Umwandeln (Konvertieren) von Videos in Musikdateien ermöglichen, der Zugriff auf den Videodienst unterbunden.

YouTube bietet kostenpflichtige Funktionen wie YouTube Music oder YouTube Premium an, die das Herunterladen von Musikinhalten ermöglichen, jedoch nur im Rahmen der jeweiligen Nutzungsbedingungen.

Es bleibt abzuwarten, wie dieser Konflikt gelöst wird. Eltern sollten bedenken, dass es zumindest rechtlich unsicher ist, diese Filme zu MP3-Dateien zu wandeln.

Zahlen und Fakten zu YouTube

  • Der Begriff "YouTube" heißt so viel wie "Du sendest".
     
  • YouTube ist ein Online-Videoportal, das 2005 gegründet wurde und seit Oktober 2006 eine Tochtergesellschaft von Google ist. Weltweit nutzen 2,51 Milliarden Menschen YouTube jeden Monat (Stand: Januar 2023). Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2022 beträgt die Tagesreichweite von YouTube in Deutschland knapp 37 Prozent. (Statista.com).
     
  • Die Nutzung von YouTube steigt mit dem Alter der Kinder. Unter den 6-7-Jährigen nutzen lediglich 14% mindestens wöchentlich YouTube, während es bei den 8-9-Jährigen bereits 35% sind, bei den 10-11-Jährigen 55% und bei den 12-13-Jährigen sogar 79%.
     

  • 31% der befragten Kinder geben an, regelmäßig sogenannte Let's Play-Videos zu schauen. Mode-/Beautyvideos verfolgen 30% der Kinder, Videos zu schulischen Themen 29%. 22% sehen sich Fernsehinhalte an, und 14% interessieren sich für Produkttests.
     

  • 8% der Kinder haben Videos, Filme, Serien oder Sendungen gesehen, für die sie eigentlich noch zu jung waren.
     

  • 9% haben Inhalte gesehen, die ihnen Angst machten, und 4% sahen Inhalte, die ihnen unangenehm waren. (KIM-Studie 2022).