Thimbleweed Park
Spiel des Monats Mai 2017
Beschreibung
Vor 30 Jahren erschien mit "Maniac Mansion" das erste erfolgreiche Adventure von Ron Gilbert. Wenn sich jetzt der "Ur-Vater aller Adventuregames" mit "Thimbleweed Park" zurückmeldet, dann ist das durchaus nicht weniger als ein Kulturereignis.
Kein Wunder, dass Ron Gilbert sein neues – über Crowdfunding finanziertes – Spiel "Thimbleweed Park" genau im Jahre 1987 ansiedelt. Schlimmer noch: Es sieht mit seinem kultigen Pixelstil auch noch fast genauso aus. Im Retrostil darf man hier wie damals rätseln, kombinieren und lachen. Sogar sehr viel lachen.
Storytelling durch Humor zerlegen
In "Thimbleweed Park" soll ein ungleiches Polizistenduo den mysteriösen Tod eines Mannes aufklären. Damit ist die Geschichte hinreichend erzählt, denn die eigentliche Story hat Gilbert noch nie so richtig interessiert.
Bereits in seinen berühmten Adventures wie "Monkey Island" oder "Indiana Jones" gab es zwar immer einen roten Faden, aber Gilbert torpedierte das Vorankommen des Erzählens immer wieder durch völlig unsinnige Endlos-Dialoge, die das Geschehen alles andere als voranbrachten, aber dafür riesigen Spaß machten.
Dass es in "Thimbleweed Park" ähnlich zugeht, bemerkt der Spieler gleich, sobald er einen durchgeknallten Wortwechsel mit zwei Leuten beginnt, die sich als Tauben verkleidet haben. Immer wieder büxt Gilbert vor der eigentlichen Geschichte aus, wenn sich die Spieler etwa im Sidequest eines fiesen Clowns wiederfinden.
Old School mit klassischer Menüführung
Die Geschichte läuft auf Englisch mit deutschen Untertiteln. Die Übersetzung stammt dabei von Boris Schneider-Johne, der schon vor Jahrzehnten als einer der ersten Computerspieljournalisten die frühen Gilbert-Werke kongenial ins Deutsche transkribiert hatte. Dazu gehört auch die klassische Menüführung mit Begriffen wie "Öffne", "Nehme", "Gebe", "Rede", "Schaue", "Ziehe" oder "Nutze". Nur in der richtigen Verknüpfung eingesetzt geht es voran.
Dabei kann das Spiel in zwei Schwierigkeitsstufen gespielt werden: einfach oder vertrackt. Während im leichten Modus oft Gegenstände auffindbar sind, müssen sie in der erschwerten Runde aus einzelnen Komponenten erschaffen werden. Für weiteren Schwung sorgt der Wechsel zwischen den beiden Ermittlern.
Wer spielt "Thimbleweed Park"?
"Thimbleweed Park" ist ganz großes Kino. Das Adventure im coolen Pixelstil packt den Spieler von der ersten Minute an. Jugendliche werden am anarchischen Humor ebenso ihre helle Freude haben, wie jene Eltern, die seinerzeit selbst schon ihre Jugend mit "Monkey Island" auf die wunderbarste Weise der Welt vertrödelt haben. Im Idealfall spielen sogar alle Generationen zusammen.
Fazit: Ein neuer Klassiker von Ron Gilbert.
Informationen zum Spiel | |
Titel | Thimbleweed Park |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Art des Spiels | Action & Abenteuer |
Spielgerät | Xbox One, Windows |
getestet auf | Mac |
Preis in Euro | 19,99 |
Verlag / Bildrechte | Terrible Toybox |
Freigabe (USK) | ab 12 Jahre |
Redaktionelle Bewertung des Internet-ABC | |
Altersempfehlung | 12 |
Spielspaß | |
Bedienung | |
Technische Qualität | |
Gesamtbewertung |