Mittelalter, Ritter, Burgen - davon träumen irgendwann alle Jungen - und viele ausgewachsene Männer. Mit "Age of Empires 2" und "Stronghold" ließ sich dieser Traum ausleben. In den letzten Jahren vermischte sich in Computerspielen jedoch oft das Fantasy-Genre mit dem Mittelalter. Doch nicht jeder Gelegenheits-Ritter möchte sich mit übermächtigen Magiern herumschlagen. Denn: Wo bleibt da der Sportsgeist? Eben! Und jetzt kommt "Mount & Blade: Warband".

Die Geschichte spielt auf dem fiktiven Kontinent Calradia. Sechs Reiche, von Nordmännern über mitteleuropäische Ritter bis zu Steppenreitern, rivalisieren um die Macht. In "Mount & Blade: Warband" geht es um den Aufstieg eines Ritters, der sich tapfer vom einfachen Junker zum mächtigen Vasallen des Königs hochdient. Eine eng vorgegebene Geschichte fehlt, vielmehr schreibt sich jeder Hobby-Ritter sein eigenes Heldenepos. Das fängt mit der Wahl des Helden an. Ob dieser nun durch Handel mit fernen Städten, als Söldner im Krieg oder durch Ausrauben von Dörfern Reichtum erlangt, bleibt dem PC-Spieler überlassen.

Im Gegensatz zu den oben genannten Strategietiteln, in denen der Mittelalter-Fan von schräg oben auf das Geschehen blickt, vermittelt hier die Third-Person-Perspektive ein Gefühl von "mitten drin statt nur dabei". Die spannenden Kämpfe fühlen sich so ziemlich realistisch an: Inmitten seiner Streitmacht reitet der eigene Rittersmann auf den Feind zu, umkreist und jagt ihn. Originalgetreue mittelalterliche Waffen und Rüstungen kommen hier im Kampf gegen vagabundierende Räuberbanden, einfallende Wikinger oder feindliche Ritter zum Einsatz. Natürlich steigt der eigene Wert durch Siege über ebenbürdige Gegner. Der soziale Aufstieg braucht seine Zeit, eine Heirat beschleunigt ihn vielleicht. Die Händler-Tour führt auch nicht automatisch zum Erfolg, denn der Preis für Eisen, Gewürze und Wein entwickelt sich dynamisch. Da heißt es beim vermeintlichen Schnäppchen zuschlagen und nicht lange warten. Wie im richtigen Leben.

Hochfreude kommt beim Mehrspielermodus im LAN oder übers Internet auf. Bis zu 64 Ritter belagern sich in Gruppen. Wenn da der Sarazene über die Burgmauer schleicht und sich gleich darauf einem Ritter mit Zweihandschwert stellt, dann gerät die Singleplayer-Kampagne zum Tutorial. Schade nur, dass einige Übersetzungs- und Grafikfehler die Atmosphäre etwas trüben.

Informationen zum Spiel
TitelMount & Blade: Warband
Erscheinungsjahr2010
Art des SpielsStrategie
SpielgerätWindows
Preis in Euro34,95
Verlag / BildrechteParadox Interactive
Freigabe (USK)ab 12 Jahre
Redaktionelle Bewertung des Internet-ABC
Altersempfehlung12
Spielspaß
Bedienung
Technische Qualität
Gesamtbewertung