JIM-Studie 2023: Desinformation, Hassrede und sexuelle Belästigung im Netz
Die neueste JIM-Studie 2023 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) wirft einen Blick auf die Online-Erfahrungen von Jugendlichen. Für die JIM-Studie 2023 wurden 1.200 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren in Deutschland befragt.
Desinformation, Hassrede und sexuelle Belästigung
58 % der Jugendlichen sind im letzten Monat Falschmeldungen (Fake News) begegnet, und 51 % wurden mit beleidigenden Kommentaren konfrontiert. Besorgniserregend ist, dass 30 % der Jugendlichen bereits sexuelle Belästigung im Netz erfahren haben.
Online-Zeit und Soziale Medien
Jugendliche sind durchschnittlich 224 Minuten pro Tag online, wobei das Smartphone mit 98 % als meistgenutztes Gerät gilt. WhatsApp bleibt der Spitzenreiter unter den Sozialen Medien mit 94 % Nutzung, gefolgt von Instagram (62 %), TikTok (59 %) und Snapchat (49 %).
Medienbeschäftigung in der Freizeit
Die Studie zeigt, dass Internetnutzung und Musikhören den höchsten Stellenwert in der Freizeit haben. 95 % der Jugendlichen sind regelmäßig online, und 90 % hören mehrmals pro Woche Musik. Die Nutzung von Online-Videos, Spielen und Videostreaming-Diensten wie Netflix ist ebenfalls verbreitet.
ChatGPT und KI-Anwendungen
Unter den verschiedenen Internetdiensten werden KI-Anwendungen wie ChatGPT intensiv diskutiert. Die Studie zeigt, dass 38 % der Jugendlichen ChatGPT bereits ausprobiert haben, während nur 15 % angeben, noch nie davon gehört zu haben.
Influencer-Marketing und Werbekennzeichnung
64 % der Jugendlichen nehmen an, dass Werbung bei Influencern immer gekennzeichnet ist. Allerdings geben 35 % zu, schon einmal aufgrund einer Empfehlung eines Influencers etwas gekauft zu haben.
Interesse am Weltgeschehen
63 % der Jugendlichen interessieren sich mindestens mehrmals pro Woche für das aktuelle Weltgeschehen. Gespräche in der Familie (63 %), TV/Radio (54 %) und Gespräche mit Freundinnen und Freunden (53 %) sind wichtige Informationsquellen.