Mehr als ein Drittel der 6- bis 7-Jährigen nutzt ein Smartphone

Immer wieder erscheinen Studien darüber, wie häufig und zu welchem Zweck Kinder und Jugendliche mobile Endgeräte nutzen. Nun teilte eine aktuelle Bitkom-Studie der Öffentlichkeit mit, was für Eltern offensichtlich ist: Kinder und Jugendliche in Deutschland sind immer früher und immer häufiger online unterwegs.

Besonders die Verbreitung von Smartphones hat stark zugenommen. Bei Kindern, die eingeschult werden, hat bereits etwa ein Drittel ein solches Gerät. Bei den 10- bis 11-Jährigen verfügen zwei Drittel aller Befragten über ein Smartphone, ab 12 gehört es inzwischen zur Standardausstattung. Genutzt wird es von allen Altersgruppen zum Telefonieren, Chatten, Musik hören oder zum Fotografieren.

Eigens erfragt wurde auch das Gaming-Verhalten der Kinder und Jugendlichen. Am meisten spielen die 16- bis 18-Jährigen, viele von ihnen zwei bis drei Stunden am Tag. Bei den Jüngeren sind diese Zeiten deutlich kürzer, so verbringen 12-Jährige eine gute Stunde pro Tag mit Computerspielen. Mehr als die Hälfte der Kinder sitzt dabei nicht gerne allein vor dem PC oder der Konsole, sondern spielt gemeinsam in einem Raum mit Freunden.

Gesundheitliche Gefährdungen übermäßigen Medienkonsums

Auch die Kinderärzte in Deutschland haben das Medienverhalten von Kindern abgefragt. Für eine "BLIKK-Medienstudie" gaben 5500 Mädchen und Jungen mit ihren Eltern Auskunft, wie oft sie welches Gerät nutzen. Vorgestellt wurden die Ergebnisse von der Drogenbeauftragten der Bundesregierungin der Tagesschau warnte Marlene Mortler öffentlichkeitswirksam, man müsse die gesundheitlichen Gefährdungen ernst nehmen, die durch die Nutzung der mobilen Endgeräte entstünden.

Unter anderem hätten Vorschulkinder, die digitale Medien intensiv nutzten, häufiger Störungen in der Sprachentwicklung, seien eher hyperaktiv und könnten sich schlechter konzentrieren als ihre Altersgenossen ohne Mediennutzung. Bei den 8- bis 13-Jährigen zeigten sich ebenfalls gehäuft Konzentrationsausfälle und Hyperaktivität, wenn sie mehr als eine Stunde am Stück digital unterwegs sind. Zudem aßen sie mehr Süßigkeiten, tranken öfter zuckerhaltige Getränke und neigten zu Übergewicht. Alle Altersgruppen, die gerne mit dem Smartphone oder Computer spielten, seien leichter ablenkbar und unruhiger.

Ob diese Ergebnisse belastbar sind? Medienwissenschaftler zweifeln daran. Sie verweisen darauf, dass lediglich bestimmte Phänomene nebeneinander beobachtet wurden. Ob eines der Auslöser für das jeweils andere sein könne, sei nicht zu belegen. Da müssten weitere Studien folgen.

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