Studie: "Killerspiele" machen nicht aggressiv
Erwachsene, die regelmäßig längere Zeit gewalttätige Videospiele spielen, werden dadurch nicht aggressiv. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeitstudie, die von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf durchgeführt wurde.
Getestet wurden 77 Erwachsene ohne Auffälligkeiten. Sie alle hatten in der Zeit vor der Studie wenig gespielt. Im Dienste der Wissenschaft wurden sie in drei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 sollte acht Wochen lang jeden Tag mindestens eine halbe Stunde das Actionspiel "Grand Theft Auto V" spielen. Das Spiel gilt als gewalttätig und ist nur für Erwachsene freigegeben. Es bietet viele Möglichkeiten, aggressiv zu sein und sich mittels Straftaten wie Amokläufen "einen Namen zu machen". Gruppe 2 sollte über denselben Zeitraum genauso lange "Die Sims" spielen, was als mehr oder weniger gewaltfrei eingeschätzt wird. Die Probanden aus Gruppe 3 sollten selbst entscheiden, welches der beiden Spiele sie spielen wollten.
Vor, während und zwei Monate nach der Studie wurden die Teilnehmer mit verschiedenen Methoden darauf getestet, wie es um ihr Aggressionspotenzial steht. Das Ergebnis war überraschend eindeutig: Lediglich bei drei Spielern war ein erhöhter Aggressionsspiegel festzustellen. Bei allen anderen hatte das Spielen keine Veränderungen ergeben.
Bei der Studie handelt es sich um die erste Langzeit-Untersuchung zu diesem Thema. Bisher wurden Spielerinnen und Spieler direkt nach einer Spielsequenz getestet, die zudem oft sehr kurz war. So gab es bisher keine belastbaren Ergebnisse. Das sei nun anders, erklären die Forscher. Außerdem könne die Studie als Basis für ähnliche Untersuchungen mit Kindern und Jugendlichen gelten.