miniKIM-Studie: Streamingangebote im Alltag der Kleinkinder angekommen
miniKIM-Studie 2020 zum Medienumgang Zwei- bis Fünfjähriger veröffentlicht
Für die Studie miniKIM 2020 hat der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) in Kooperation mit dem Südwestrundfunk (SWR) die Mediennutzung von Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren untersucht. Für die Studie wurden insgesamt 600 Haupterzieher und -erzieherinnen zum Medienverhalten ihrer Kinder online befragt.
Im Schnitt verbringen Kinder bereits genau so viel Zeit mit Streamingdiensten wie mit dem klassischen Fernsehen
Die miniKIM-Studie zeigt: Die Streamingdienste machen dem klassischen Fernsehen Konkurrenz. Etwa die Hälfte der Kinder nutzt bereits kostenpflichtige Streamingdienste wie Netflix, 38 Prozent verfügt über kostenfreie Videoportale wie YouTube. Knapp ein Drittel der Kinder sieht mindestens wöchentlich Sendungen in Mediatheken, über Webseiten oder Apps der Sender. Auch die Lieblingssendungen der Kinder – auf Platz eins befindet sich hier "Paw Patrol" gefolgt von "Peppa Pig/ Wutz" – werden von den Kleinen vorrangig über Mediatheken, Apps, Streaming-Dienste oder auf YouTube und anderen Plattformen angeschaut.
Computer und Internet werden von vielen Eltern mit gemischten Gefühlen gesehen
Je neun von zehn Haupterziehern und -erzieherinnen sind der Meinung, das Internet sei für Kinder gefährlich und dass Kinder nur im Netz unterwegs sein sollten, wenn auf dem PC ein spezielles Filterprogramm installiert ist. Es wird allerdings auch das Potential, Neues zu lernen zugeschrieben (76 Prozent). Zwei Drittel der Befragten befürworten die Möglichkeit des spielerischen Lernens mit dem Tablet, 55 Prozent finden dieses Gerät geeignet, um Kinder früh an den Umgang mit Medien zu gewöhnen.
In fast allen Familien mit zwei- bis fünfjährigen Kindern gibt es Zugang zum Internet
Nach der Studie gibt es in den Haushalten mit Kleinkindern (mindestens) ein Handy/ Smartphone sowie ein Fernsehgerät. Neun von zehn Haushalten verfügen über einen Laptop/ PC, in je drei Viertel der Haushalte befinden sich ein Tablet sowie ein Streaming-Abonnement.
Informationen über Filterprogramme sind weniger bekannt
Umso wichtiger sind Filtersoftware- und Schutzprogramme, die auf den genutzten Geräten und Betriebssystemen installiert, einen zusätzlichen Schutz ermöglichen sowie medienerzieherische Maßnahmen unterstützen. Doch obwohl es eine Reihe von technischen Möglichkeiten gibt, kennen 44 Prozent der Haupterzieher und -erzieherinnen keine Filterprogramme und über ein Viertel weiß nicht, wo man sich zu diesem Thema informieren kann.