Wer die Hoffnung hatte, Spiele-Apps für Kinder seien immer auch für Kinder geeignet, muss nun umdenken – 99 von 100 Spiele-Apps haben kleinere oder größere Mängel in Sachen Kinder-, Daten- oder Verbraucherschutz. Und diese Mängel können Risiken für die jungen Nutzer darstellen! Das hat "jugendschutz.net" im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz herausgefunden.

Überprüft wurden die beliebtesten Apps wie Minecraft, Angry Birds oder Clash Royale. Das Ergebnis: Bei fast allen hapert es mit der Kennzeichnung der Werbung, bei drei Viertel der Apps wird Druck ausgeübt, In-App-Käufe zu tätigen, 90 Prozent der Seiten tracken die Besucher der Seite und geben erhobene Daten zur Marktanalyse an Werbenetze und Unternehmen weiter. Besonders riskant sind Spiele, in denen es Möglichkeiten zur Kommunikation gibt – hierbei bietet keine der entsprechenden Apps ein ausreichendes Sicherheits- und Moderationskonzept.

Über die Ergebnisse der Prüfung kann man sich auf einer übersichtlich gestalteten Website informieren. Wie es die jeweilige App mit Kinderschutz, Werbung, In-App-Käufen, Datenschutz und Verbraucherinfos hält, ist auf einen Blick zu erkennen: Markierungen in Rot, Gelb oder Grün zeigen an, wie sicher man sich fühlen kann. Und wer es noch genauer wissen will, kann die Bewertung anklicken und bekommt genauere Informationen.

Wenig überraschend ist, dass die öffentlich-rechtlichen Angebote bei dieser Überprüfung besser abschneiden als kommerzielle Apps. Aber selbst hier erreichte nur eine App fünfmal Grün: Die Maus.