Neue Studie zur Mediennutzung von Kindern

Schlechte Nachrichten für Pessimisten: Noch immer haben es das Internet und die mobilen Endgeräte nicht geschafft, Kinder vom Lesen abzuhalten. Fast drei Viertel aller Kinder lesen in ihrer Freizeit mehrmals in der Woche Gedrucktes, in Form von Büchern, Comics oder Zeitschriften. Zu diesem Ergebnis kommt die Kinder-Medien-Studie 2017, die im Auftrag von sechs Verlagen durchgeführt wurde, unter anderem Gruner & Jahr, SPIEGEL und Egmont.

Befragt wurden knapp 1700 Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren im Beisein ihrer Eltern. Über die Mediennutzung der jüngeren Kinder gaben nur die Eltern Auskunft. Mehr als 60 Prozent der Kinder greifen demnach mehrmals in der Woche zum Buch, mehr als 70 Prozent lesen Zeitschriften. Mit diesen Ergebnissen sind die Verlagshäuser zufrieden, auch wenn das Internet etwa genauso häufig als Freizeitbeschäftigung genannt wird (62 Prozent). Noch bleibt das Fernsehen der größte Konkurrent der Verlage.

Andere Studien sind allerdings in den vergangenen Monaten zu anderen Ergebnissen gekommen, was die Konkurrenz von klassischen Medien und digitalen Angeboten betrifft. So ermittelte die KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbandes Südwest Anfang des Jahres, dass nur knapp die Hälfte der 6- bis 13-Jährigen mindestens einmal pro Woche zum Buch greift. Auch laut "Kinderreport" des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) landet das Internet deutlich vor dem Buch bei den Freizeitinteressen der Altersgruppe.

Fazit: Genaue und vergleichbare Ergebnisse sind schwer zu erzielen – und liegen vielleicht auch nicht unbedingt im Interesse der jeweiligen Auftraggeber. Bücher und Zeitschriften werden aber wohl auch in Zukunft friedlich miteinander koexistieren, zumal Eltern laut der Studie der Verlage die Hinwendung zum Buch bei ihren Kindern fördern. Schon jüngere Kinder können relativ eigenständig entscheiden, was sie lesen wollen. Beim Internet sind Eltern deutlich mehr gefordert, gemeinsam mit ihren Kindern die richtigen Seiten zu finden.

Die Studien