Tipps des Internet-ABC, Fake-Shops zu erkennen

Die Drahtzieher hinter gefälschten Online-Shops werden immer dreister und erstellen täuschend echte Internetseiten. Die trügerischen Absichten dahinter sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Die Initiative D21 hat zwar Qualitätskriterien für Online-Händler definiert und empfiehlt entsprechende Gütesiegel. Aber auch hier besteht die Gefahr, dass diese Grafiken auf einer Webseite gefälscht sind. Es ist daher sinnvoll, mehrere Punkte zu überprüfen. 

Ein paar Tipps zum sicheren Online-Einkauf:

  • Sehr günstig?
    Ist der angegebene Warenpreis des Anbieters äußerst günstig? Liegt der Preis weit unter dem marktüblichen Niveau, so sollte das Misstrauen geweckt sein und weitere Punkte überprüft werden.
  • Kein Impressum?
    Offizielle Shops verfügen über ein Impressum. Ein Impressum verfügt optimaler Weise über Kontaktmöglichkeiten. Dies ist insbesondere für den Fall einer Rücksendung wichtig. Ohne Impressum ist vom Kauf abzuraten.
  • Bewertungen
    Kundenbewertungen und Kommentarspalten sind ein zweischneidiges Schwert. Die Rückmeldungen sollten kritisch bewertet werden – ausschließlich wohlwollende Bewertungen sind möglicherweise nicht authentisch. Hilfreich ist das Hinzuziehen von externen Bewertungen.
  • Zahlungsmöglichkeiten
    Wenn beim Abschuss der Bestellung nur die Möglichkeit zur Vorauskasse, Direktüberweisung und der Versand per Nachnahme möglich sind, so sollten Sie aufmerksam werden. Bei diesen Verfahren ist die Rückforderung einer Zahlung im Nachhinein nur schwer möglich.
  • Sichere Datenübermittlung
    Ein Zeichen für sichere Datenübertragung ist die Adresszeile im Browser. Aus dem "http" in der Adresszeile wird ein "https". Im unteren Bereich oder in der Adresszeile ist ein kleines Vorhängeschloss zu sehen. Auch Meldungen wie "Sie haben ein geschütztes Dokument angefordert..." oder "Sie sind im Begriff, sich Seiten über eine sichere Verbindung anzeigen zu lassen..." verweisen auf eine sichere Übertragung. Beachten Sie auch: Online-Einkäufe sollten Sie möglichst nicht an öffentlichen Geräten im Internet-Café etc. tätigen.
  • Rechte bei Online-Bestellungen
    Auch Online-Kunden steht ein vierzehntägiges Widerrufsrecht zu. Ware kann in dieser gesetzlich vorgegebenen Frist wieder zurückgegeben werden. Gründe sind dafür nicht zu nennen. Auch die Pflicht zur Gewährleistung besteht, bei einem Defekt kann  zum Beispiel eine Reparatur eingefordert werden.
  • Abwicklung über vorherige Kontaktaufnahme?
    Auf Verkaufsplattformen wie Amazon stehen bei einzelnen Artikeln oft auch die Angebote von Drittanbietern, die deutlich preiswerter sind. Hier werden interessierte Käufer direkt aufgefordert, sich vor dem Kauf über eine E-Mail-Adresse mit dem Verkäufer in Verbindung zu setzen. Daraufhin erhält der Käufer eine „Amazon-Bestellbestätigung“ per E-Mail, die aber nur scheinbar von Amazon selbst stammt. Man soll auf ein Konto (meist im Ausland) bezahlen – für eine Ware, die niemals ankommt.

Sicherer surfen durch Addon?

Angebote wie das Browser-Addon WOT (Web of Trust) werden ebenfalls empfohlen. Hinter der WOT-Erweiterung steht eine der weltweit größten Bewertungsplattformen für Webseiten, die sich ebenfalls "Web of Trust" nennt. Die WOT-Erweiterungen für beliebte Browser wie Firefox und Chrome wurden nach Angaben der Firma mehr als 100 Millionen Mal heruntergeladen. Die Anwendung steht aber auch im Verdacht, die Nutzerdaten einer massiven Auswertung zu unterziehen. Ein solches Vorgehen ist demnach nicht mehr anonymisiert und nach deutschem Recht nicht zulässig. Entsprechende Angebote dienen daher nicht immer der eigenen Datensicherheit im Netz und sind nur eingeschränkt zu empfehlen.

Bei Problemen: Der Weg zur Verbraucherzentrale 

Wenn sich der Händel weigert, die Rechte des Käufers zu respektieren oder Ware nicht oder falsch geliefert werden, so ist ein Beratungsgespräch mit den örtlichen Verbraucherzentralen oder mit einem Rechtsanwalt ratsam. Nur durch die Offenlegung falscher Geschäfte kann den Betrügern zukünftig Einhalt geboten werden.